Soziales

BILDUNGSSYSTEM
Das Schulsystem in Ghana besteht im Großen und Ganzen aus den folgenden drei Bereichen: Grundausbildung, weiterführende Schulen und die Hochschulbildung.

Um allen Kindern den Zugang zur Grundschule zu ermöglichen, hat die Regierung die Gebühren abgeschafft und die Schulpflicht eingeführt. Anders als bei der Grundausbildung, kostet der Besuch einer weiterführenden Schule Schulgeld.

Grundschule
Die Schule in Ghana dauert 12 Jahre, von denen 6 Jahre für die Grundschule, 3 Jahre für die Junior High School (JHS) und 3 Jahre für die Senior High School (SHS) vorgesehen sind.
Nach der Junior High School können die Schüler eine Senior High School (SHS) besuchen, am „General Education and Technical, Vocational and Agricultural Training („TVET“) teilnehmen oder mit staatlicher Unterstützung eine Lehrstelle annehmen.
Nach der Grundschulbildung (Primary Education + Junior High School) legen die Schüler in Ghana eine Aufnahmeprüfung („B.E.C.E.“) ab, um eine weiterführende Schule oder Berufsschule zu besuchen. Der Unterrichtsstoff während der dreijährigen Schulzeit umfasst u.a. folgende Gebiete: Naturwissenschaft, Landwirtschaft, Wirtschaft, Kunst, bildende Künste und Hauswirtschaftslehre.
Im Gegensatz zum Grundschulbesuch ist die weiterführende Schulbildung kostenpflichtig. Um eine angemessene Betreuung der Schüler zu gewährleisten, sind die meisten weiterführenden Schulen Internate.

MEDIZINISCHE VERSORGUNG
Das Gesundheitssystem hat fünf Ebenen: Gesundheitsstationen, die die erste Ebene für ländliche Gegenden darstellen, Gesundheitszentren und –kliniken, Bezirkskrankenhäuser, Regionalkrankenhäuser und tertiäre Krankenhäuser. Krankenhäuser unter der Leitung der Christian Health Association of Ghana bieten ebenfalls medizinische Versorgung an. Es gibt 200 Krankenhäuser in Ghana, weniger als 2% arbeiten profitorientiert. Die Gesundheitsversorgung ist über das Land hinweg sehr unterschiedlich. Städtische Gegenden sind mit den meisten Krankenhäusern, Kliniken und Apotheken im Land gut versorgt. In ländlichen Gegenden gibt es allerdings keine moderne medizinische Versorgung. Patienten verlassen sich dort entweder auf traditionelle afrikanische Medizin oder reisen sehr weit um medizinisch versorgt zu werden. 2005 hat Ghana 6,2% des BNPs für medizinische Versorgung ausgegeben (30USD pro Einwohner).

Krankenversicherung
Es wurde ein Nationales Krankenversicherungssystem mit dem Ziel eingerichtet, die Kluft zwischen Arm und Reich wenn nicht zu schließen, so diese doch zu verringern.
Um von dem System zu profitieren, müssen Personen welche in einem informellen Arbeitsverhältnis stehen 10 US Dollar pro Jahr einzahlen, um von Leistungen zu profitieren, während 2,5% der Sozialversicherungszahlungen derer, die einer formellen Beschäftigung nachgehen, ebenfalls in dieses System fließen. Zusätzlich fließen 2,5% der Mehrwertsteuer ebenfalls in dieses Versicherungssystem.
Ende November 2009 hatten sich 14,282,620 (ca. 69.73% der Bevölkerung) für diese Versicherung entschieden. Der steile Anstieg der Personenanzahl gegenüber den Vorjahren wird auf die Bildungsinvestitionen und die regelmäßige Zahlung von Ausbildungsgeldern von Seiten der Regierung zurückgeführt. Um medizinische Versorgung in einer der öffentlichen medizinischen Einrichtungen zu erhalten, muss die Mitgliedskarte des nationalen Krankenversicherungssystems vorgewiesen werden.

Verfügbarkeit und Kosten
Trotz des oben beschriebenen, eigentlich recht gut ausgebauten Gesundheitssystems in Ghana bleibt der Zugang zu medizinischer Versorgung ein Problem für einen großen Teil der Bevölkerung in Ghana. Die meisten medizinischen Einrichtungen konzentrieren sich in Städten und viele der wenigen in ländlichen Gebieten existierenden Gesundheitszentren leiden unter Personalmangel.
Ein weiterer Grund für die Schwierigkeiten im ghanaischen Gesundheitssystem sind die Effekte des „brain drain“, d.h. qualifiziertes Personal wandert auf der Suche nach besseren Verdienstmöglichkeiten in andere Länder aus.
Es wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um der Abwanderung von medizinisch geschultem Personal in Zukunft vorzubeugen. So erhalten Ärzte, welche in armen und ländlichen Gebieten praktizieren, Autos und Gehaltszuschläge sowie höhere Pensionen. Desweiteren verdreifachte sich die Zahl von Personen, welche in medizinischen Bereichen geschult werden.

Quelle: IOM Länderinformationsblatt (Oktober 2014)
http://www.bamf.de/SharedDocs/MILo-DB/DE/Rueckkehrfoerderung/Laenderinformationen/Informationsblaetter/cfs_ghana-dl_de.pdf?__blob=publicationFile

IMMOBILIENMARKT GHANA:
Die jüngsten Entwicklungen in der ghanaischen Wirtschaft haben zu einem Boom im Bausektor geführt, einschließlich des privaten und öffentlichen Wohnungsbaus, der jährlich Milliarden Dollar Investitionen aufzeigt. Das Investitionsinteresse und die Attraktivität des Immobilienmarktes kommt von Ghanas tropischer Lage und der stabilen politischen Situation.Eine wachsende Anzahl der ghanaischen Bevölkerung investiert in Immobilien und die Regierung von Ghana stärkt den privaten Sektor in der Immobilienentwicklung.